A2620 und A2630 CPU-Karten

Die A2620

Der 68020 Prozessor auf der Turbokarte wird mit fast doppelt so hoher Taktfrequenz wie der 68000 im Amiga getaktet, nämlich mit 14,2 Mhz. Und damit es leistungsmäßig auch wirklich abgeht, haben die Commodore- Entwickler dem 68020 Prozessor für die Rechenaufgaben noch einen mathematischen Coprozessor namens MC68881 und zur Verwaltung und Anpassung des Arbeitsspeichers im Amiga 2000 sowie auf der Turbokarte noch eine sog. Memory Management Unit, kurz MMU mit der Typenbezeichnung 68851 zur Seite gestellt. Auch eine Speichererweiterung um 2 oder 4 MByte 32-Bit Fast-RAM war auf der Karte zu finden.

Durch den neuen Prozessor kam es dank "unverbesserlicher" Programmierer zu diversen Kompatibilitätsproblemen mit einzelnen Programmen. Trotzdem arbeiten so gut wie alle "ernsthaften" Anwendungen mit der Karte zusammen. Und einige Programmpakete, etwa Raytracer, sind eigens für den 68020-Prozessor optimiert worden.

Übertakten lässt sich die Karte übrigens kaum, da sie ihren Referenztakt von der Hauptplatine des Rechners bezieht.

Eine Nummer größer: Die A2630

Für professionelle Anwender stellte die A-2620-Karte schon einen recht beachtlichen Fortschritt in Sachen Rechengeschwindigkeit dar. Ein Amiga mit der 68020-Karte kann die meisten Programme ungefähr zwei bis dreimal so schnell verarbeiten wie der 68000. Gerade bei komplexen Rechenoperationen wie sie in Ray-Tracing oder Animationsberechnungen oder auch bei DTP- und CAD- Anwendungen vorkommen, macht sich das recht deutlich bemerkbar.

Trotzdem waren einige "High-Performance-User", also die ganz anspruchsvollen unter den Amiga-Anwendern, auch mit der Leistung der 68020-Karte nicht voll zufrieden. So kam es dann auch dazu, dass Commodore einige Zeit später auch eine Turbokarte auf der Basis des noch schnelleren und noch leistungsfähigeren Prozessors 68030 anbot.

Diese Karte ist prinzipiell ganz ähnlich aufgebaut wie die 68020 Karte, nur tut auf ihr eben ein 68030 Prozessor seinen Dienst, der mit 25 Mhz Taktfrequenz arbeitet. Und dass man in den Datenblättern keine MMU findet, hängt damit zusammen, dass diese bereits im Prozessor eingebaut ist. Der mathematische Koprozessor ist auch auf dieser Karte zu finden, allerdings handelt es sich um den verbesserten 68882. Die entsprechende Karte heißt bei Commodore A-2630 und wird wie die A-2620 mit 2 - 4 MB RAM geliefert.

Beim Einbau in den Amiga 2000A muss zuvor der MC68000 auf der Hauptplatine entfernt werden und der Jumper J304 gesetzt werden, damit die Karte funktioniert. Detail am Rande: man benötigt ROM Revision 6.6 oder besser 7.0 um OS 2.x zu betreiben, aber trotzdem können Startprobleme auftreten.

Die Jumper auf der Karte bedeuten folgendes:

Verwendbar in
Datenblatt A2620 A2630
Erscheinungsjahr : 1988 1988
CA Neupreis : 2000 DM ?
CPU : MC68020 mit 14,2 Mhz MC 68030 mit 25 Mhz
FPU : MC68881 mit 14,2 Mhz MC 68882 mit 25 - 50 Mhz (optional)
MMU : MC68851 In der CPU
RAM : bis zu 4 MByte 32-Bit Fast-RAM bis zu 4 MByte 32-Bit Fast-RAM